Freewriting 20151126

Es war einmal ein Königssohn, der fuhr in der Welt umher. Da fand er einen Schuh, und machte Uhuh. Muh.
Die Kuh stand nebenbei und schaute blöde. Grade so, als wenn das Gesicht sich vertikal zweigeteilt in unterschiedliche Richtungen bewäge. Und das war auch so, denn die Kuh käute wieder.
Der Sohn des Königs, der da stand, war verblüfft. Zu Beginn war die Kuh nicht da gewesen, nicht wiederkäuend schon gar nicht. Aber er schlug sich den Gedanken aus dem Kopf und ging.
Ging in den Wald bei Heldor. Der berühmte Wald von Aldbel, wo die Hunde bellten und die Pferde liefen. Doch das war nach seiner Zeit. In langen späteren Jahren hier das Jagdhorn sollte erklingen so weit und so fern, und das Wild sich fürchten.
Aber jetzt war es noch umgekehrt. Der Königssohn sollte sich fürchten vor dem Wald, der da dalag damals so diesig und leer von Klarheit, daher umso mehr mysteriös.
Aber er wusste es nicht. Die Kuh hatte ihn verwirrt, aber der Wald sagte ihm nichts. Und so schlug die Unbedachtheit zu.
Doch nicht so beim Pferd – oh ja, er hatte ein Pferd – leider nur eines –, es fühlte sich gar unwohl, und so stand es auf, um besser zu sehen. Doch es sah nichts.
Da nahm es reißaus. Der Sohn fiel hinterns.
Jetzt sah er, wo er war. Er erschrak. Die Dunkelheit nahm ihm alle Zuversicht. Oder vielleicht war es die Höhe. Das Pferd war durch die Höhe nur unwohliger geworden, doch beim Sohn war es umgekehrt. Da am Boden kauernd befeuchtete er den Boden.
Dann nutzte er seine Ohren. Und er erkannte, dass er etwas hörte: Ein Pferd, das hinter ihm davonlief. Und so, ein einziges Mal intelligent in seinem Schädel anfachend, drehte er sich um, folgte seinen Ohren statt seinem kümmerlichen Verstand, und lief dem schnaubenden Pferd nach.
Und so fand er Licht und verließ den Wald. Als er verschnaufte, fand er einen Schuh, und machte Uhuh. Muh.
Die Kuh stand nebenbei und schaute blöde. Der Rest ist bekannt.
Der Sohn des Königs, der da stand, war nicht verblüfft. So schlug er sich den Gedanken aus dem Kopf und blieb trotzdem stehen.
Und das war das höchste an Intelligenz, was er vermochte.