2011-04-13

Als kam nah der Goethe mir
Da war’s nicht anders als schonmal
Mit tausendfach Hurra und Freu
Doch immer noch der alten Scheu

Einmal nur zu nutzen es
– Der Hochmut Früchte tragen fein
Zu beten zu der Mußen Fest
Und tragen all’ was solle sein

Mir niemals mehr ward zugetan
Ein Hohelied zu spiel’n
Doch einmal doch es wird gescheh’n
Und dann, dann solltet ihr nur sehn!

Die Wahrheit ist, die Wahrheit nicht ist so
Nur einmal, doch gibt’s sie nicht
Jeder macht was andres draus
Ein Mancher schreibt dann ein Gedicht

Mit Übermut und großem Schwang
aufschwingend zu der Federn Klang
Bedrohlich ganz, bedrückend gar
Der Druck des Schreibens ist schon da

Nicht fallt ein, was wär gescheit
Nicht will fallen mir, verleit
mich, mach mich zum Feuer
Das bringt den Rauch, der sein wie Schauer

Mit Texten aufbegehrend
Nur leider nicht existierend schon
Gar wann, gar wenn? Wie wird es sein
Wenn mir der Muße Wein fällt ein

Bisher war nur bekümmert
Bisher war nur vertrießt
Wenn nichts so kam, wenn nichts so wollt
Sollt es nur so sollen sein?

Mir an die Galle geht der Wurz
Nicht stinkend fein, noch bringen Glück
Wann kommt denn das, wann kommt denn das Parfüm?
Mit ihm der Duft, der kehrt zurück

Oder kehret gar erstmalig ein?
Bei mir vielleicht nicht bleibend sein?
Nur ein Zug, ein Lüftchen nur
Und dann so bricht den Schwur

Ich muss schon weinen, wirklich
Mir kommen die Tränen grad
Der Schreiberseele nicht verständlich
Doch Wirklichkeit ist immer da

Spielt immer mit, spielt allem zu
Was blüht und sprießt, gedeiht
Nur schaffen kann, wenn alles passt
Mir passt es nicht, hab falsch gedacht

Bleibt alles so nur, wie es ist?
Ändert’s sich, ändert alles?
Oder nur das, was ich will
Reicht mir, und bitt nur drum
Doch sieht wer, dass ich still
Bei mir hier sitze, ganz verzagt
Nicht mag nicht mehr,
Nicht will nicht mehr
Gib mir was, oh du heiliges Luder!
Oder soll ich dich erwürgen?!
Dass niemand mehr dein Getränk kann kosten!
Dass alle Dichterschmieden rosten!
Dass alles gleich, was gleich gehört!
Und niemand ist von dir gestört!
Nur aufbegehrend bin sogleich
Dass jemand mir die Schuld begleich

Doch merk ich grad, was ist geschehn?
Die Worte flitzen, nie gesehen!
So viele an der Zahl!
So viele all der Pracht!
Nicht einmal nur, doch öfters schon
Die Muße hat mich angelacht

Oh ich kann sogar nicht aufhören
Will das Band nicht brechen
Wenn einmal Stop
Dann nur mehr weiterhin Gebrechen

Doch irgendwann Gedank versiegt
Nur einmal ist es aus damit
Ich fürcht mich schon
Doch hilft es nichts
Ich geb der Muße Stärk zurück

Will nur noch mich verabschieden ganz
Wart schon auf das nächste Mal
Freu mich drauf, bin fast vergnügt
Auf dass die Worte spiel’n mir nur verrückt!